Hunde
Ab wann ist ein Hund eigentlich alt? Diese Frage wird oft gestellt und die meisten Besitzer wissen, dass kleinere Hunde meist eine höhere Lebenserwartung haben als große Hunde. Daher lässt sich diese Frage nicht für alle Hunde gleich beantworten. Wir empfehlen für die kleineren Hunde ab dem 8. Lebensjahr ein- bis zweimal jährliche Vorsorgeuntersuchungen, bei großen Hunden bereits ab dem 6. Lebensjahr. Diese Untersuchungen beinhalten eine klinische Untersuchung incl. einer orthopädisch und ggf. neurologischen Untersuchung sowie mindestens auch die Durchführung eines Blutchecks. Hierbei werden neben den in der Praxis durchführbaren Werten (Blutbild incl. der wichtigen Organwerte) auch z.B. Schilddrüsenwerte überprüft. Je nach bereits vorhandenen Symptomen kann dann über weitere Untersuchungen wie eine Urinuntersuchung, Röntgenuntersuchung des Thorax (Herz und Lunge) sowie eine Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane entschieden werden.
Katzen
Die alternde Katze ist durchaus ein schwieriger Patient, da diese Tiere beginnende oder bereits vorhandene Erkrankungen sehr gut kompensieren und damit verstecken können. Meist sind Symptome für den Besitzer erst erkennbar, wenn eine Krankheit bereits weiter fortgeschritten ist. Als erstes Beispiel hierfür ist die chronische Niereninsuffizienz bei Katzen zu nennen, diese tritt sehr häufig im Alter auf und wird meist erst spät erkannt, nämlich dann, wenn die Tiere beginnen, eine deutlich höhere Menge Wasser zu sich zu nehmen. Unsere Praxis rät daher zu regelmäßigen Untersuchungen, diese sollten bereits ab einem Alter von 7 Jahren beginnen. Mit fortschreitendem Alter werden die Vorsorgeuntersuchungen umfangreicher, natürlich versucht man gerade bei Katzen, Stress zu vermeiden. Als sehr wichtiger Punkt zur Früherkennung einer chronischen Nierenerkrankung ist die Urinuntersuchung, diese kann mit einem speziellen Einstreu (in der Praxis unter anderem erhältlich) zu Hause gewonnen und dann ohne das Tier vorzustellen in der Praxis untersucht werden. Somit kann sehr schnell eine Veränderung der Konzentrationsfähigkeit der Niere festgestellt und umgehend reagiert werden, in diesem Stadium zeigt Ihre Katze in der Regel noch keinerlei Symptome. Je nach Katze sind selbstverständlich Blutuntersuchung sowie ebenfalls Röntgen- und Ultraschalluntersuchung sinnvoll, dies muss jedoch individuell entschieden werden.
Schmerztherapie
Die Behandlung von Schmerzen bei unseren Haustieren ist heutzutage ein sehr wichtiger Bestandteil des Alltags. Man unterscheidet zwischen einem akuten und einem chronischen Schmerz, beide Formen werden in der Regel unterschiedlich behandelt – nicht immer ist jedoch die Unterscheidung, um welche Art es sich nun handelt, einfach. Als Beispiel für ein akutes Schmerzgeschehen kann der Wundschmerz nach einer Operation (z.B. Kastration) gesehen werden, chronische Probleme kommen vor allem bei älteren Tieren und bei solchen, die nicht ausreichend behandelt wurden.
Was ist überhaupt der Schmerz?
Im gesunden Organismus soll der Schmerz den Körper vor Schäden bewahren, hierzu zählen auch die Schutzreflexe (als Beispiel: der Griff auf die heisse Herdplatte) und daher bezeichnet man diese Art als physiologischen Schmerz. Hält ein gewisser Reiz jedoch länger an entsteht der pathologische Schmerz, bei diesem entsteht je nach Ausmaß ein starker Stress für den Organismus durch Ausschüttung von Substanzen, die den Körper schädigen können, spätestens hier sollte eingeschritten werden. Problematisch ist ebenfalls die Entstehung eines sog. „chronischen Schmerzgedächnisses“, dabei kann die Ursache längst beseitigt sein, der Körper hat jedoch auf die oft länger anhaltenden Probleme das Gefühl des Schmerzes „gespeichert“. In der Praxis haben wir öfter Patienten gesehen, die lange Zeit eine Lahmheit zeigten, diese jedoch nie ausreichend behandelt wurde und auch die Ursache manchmal nicht ermittelt werden konnte. Trotz sämtlicher Untersuchungen war kein genauer Schmerzpunkt mehr zu finden, das Tier lahmte jedoch immer noch. Erst durch eine Kombination aus schulmedizinischer und alternativer Behandlung und durch gezielte Physiotherapie mit Training war es möglich, den Hund lahmheitsfrei zu bekommen.
Wie empfinden Tiere Schmerz?
Bei Hunden und Katzen, die eine akute Lahmheit oder Bauchschmerzen zeigen, sind die Symptome sehr einfach für die Besitzer zu erkennen, hier muss sofort gehandelt und sollte nicht abgewartet werden. Problematisch wird es meistens bei chronischen Schmerzen im Bewegungsapparat, gerade bei den älteren Patienten wird vieles auf das Alter geschoben, jedoch hat auch ein alter Hund oder eine alte Katze das Recht auf ein schmerzfreies Leben. Gerade ältere Katzen sind immer wieder eine Herausforderung, denn sie zeigen Schmerz nicht immer offensichtlich. So kann es bereits ein eindeutiges Zeichen von einem Problem im Bewegungsapparat sein, wenn ältere Katzen nicht mehr springen wollen, viel schlafen oder sich nicht mehr gerne anfassen lassen wollen. Oft sind die Besitzer dann doch erstaunt, wie aktiv ihre Katzen werden, wenn man den „Altersschmerz“ entsprechend behandelt. Bei Kaninchen ist es ebenfalls nicht einfach, Schmerzen zu erkennen, nicht immer zeigen die Tiere eindeutige Signale wie Stampfen oder Zähne knirschen, ein aufmerksamer Besitzer bemerkt aber sofort eine reduzierte Lauffreudigkeit und verminderte Futteraufnahme.
Wie wird behandelt?
Bei der Behandlung ist natürlich eine Unterscheidung, um welchen Schmerz es sich handelt, essentiell. Ein akuter Schmerz nach einer Operation wird anders behandelt als ein chronisch krankes Tier. Das Wichtigste ist, dass so schnell wie möglich gehandelt wird, bevor Schäden im Körper entstehen. Es stehen für die Kleintiermedizin unterschiedliche Medikamente zur Verfügung, sowohl in der Schuldmedizin als auch in der Alternativmedizin.
Ein Schwerpunkt unserer Praxis ist die Behandlung von chronischen Schmerzpatienten, dies betrifft vor allem ältere Tiere mit orthopädischen und neurologischen Problemen. Durch die Erstuntersuchung und Betrachtung schon eventuell bekannter Befunde wird mit dem Besitzer gemeinsam über eine Therapie entschieden, bei uns hat sich wie üblich die Kombination von Medikamenten (herkömmliche Schmerzmittel und Homöopathie) und der Physiotherapie bei den meisten Fällen bewährt. Wir betreuen recht viele teilweise sehr alte Tiere und konnten sogar durch regelmäßige Krankengymnastische Anwendungen die Medikamente reduzieren, so dass die Belastung und Nebenwirkungen deutlich gemindert werden konnten. Voraussetzung ist hier jedoch, dass Ihnen als Besitzer klar ist, dass es bei einem alten Tier meistens nicht mit einer Behandlung getan ist, sondern hier regelmäßig unterstützt werden muss. Natürlich sind jeder Therapie auch Grenzen gesetzt – solange ein Tier möglichst schmerzfrei leben kann, ist das Ziel erreicht , unabhängig vom Alter oder dem Problem.
Unsere Physiotherapie hat speziell für geriatrische Patienten , die eine dauerhafte und regelmäßige Behandlung brauchen, Sonderpreise und Pakete im Angebot.
Bitte sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gern und helfen Ihnen und Ihrem Tier weiter!