Viele haben lang ersehnt auf ihn gewartet – nun ist er da und bringt nicht nur den ganzen Tag Sonnenschein, sondern vor allem in den kommenden Tagen auch große Hitze mit sich.
Hierbei ist es für Patientenbesitzer wichtig, das „Kühlsystem“ ihrer Tiere zu kennen und die richtige Abkühlen anzuwenden.
Wie schwitzt ein Hund?
Der Hund hat im Vergleich zu Menschen nur sehr wenige Schweißdrüsen, nämlich an den Pfoten. Diese dienen jedoch in erster Linie dazu, Duftstoffe auf dem Boden für Artgenossen zu verteilen, etwas Wärme kann hier jedoch auch abgegeben werden.
Hauptsächlich reguliert ein Hund seine Körpertemperatur jedoch durch das Hecheln. Hierbei entsteht durch das schnelle Ein- und Ausatmen ein Luftzug, bei dem Feuchtigkeit verdunstet – solange das Tier Zugang zu frischer Luft hat. Hier entsteht das Problem im geschlossenen Auto, auf diese Gefahr haben wir bereits bei Facebook hingewiesen.
Weiterhin suchen Hunde möglichst kühle Plätze auf, legen sich flach auf den Bauch oder auf die Seite, um sich von außen zu kühlen.
Was ist nun bei hohen Temperaturen zu beachten ?
Jeder Hund verträgt Hitze anders – besonders kritisch ist es jedoch für die sog. Brachycephalen Rassen wie Mops, Franz. Bulldoggen, Pekinese etc., sie vertragen diese heissen Temperaturen in der Regel schlechter. Die Gassi-Runden sollten am besten auf die frühen Morgen- und späten Abendstunden verlegt werden, Mittagshitze ist unbedingt zu vermeiden!
Jedes Tier sollte die Möglichkeit auf einen Schattenplatz und immer Zugang zu frischem Wasser haben. Bitte auch an Wasser für unterwegs denken bei größeren Touren.
Als Möglichkeit zur Kühlung von Hunden gibt es neuerdings „Kühlwesten“, z.B. von Ruffwear, dies hat sich bei kurznasigen Hunden schon bewährt. Natürlich darf auch jede Badegelegenheit zur Abkühlen für den Hund genutzt werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Pfoten der Hunde – ist der Asphaltboden sehr heiss, entstehen hier schnell Verbrennungen, die sehr schmerzhaft für den Vierbeiner sein können und medizinisch behandelt werden müssen.
Und last but not least – das Auto stellt die größte Gefahr dar. Man kann gar nicht oft genug wiederholen, dass ein geschlossenes Auto (5 cm herunter gelassene Scheiben zählen nicht!) auch im Schatten für den Hund tödlich enden kann bei diesen Temperaturen!
Woran erkenne ich einen Hitzschlag bei meinem Hund?
Sobald das Kühlsystem des Tieres es nicht mehr schafft, die Körperinnentemperatur zu halten, steigt diese an, dies geschieht im Auto recht schnell. Bei Werten von über 41°C kommt es zum Hitzschlag, hier ist sofortige Hilfe nötig!
Anzeichen hierfür sind:
- starkes Hecheln, manchmal Speicheln
- erhöhte Herzfrequenz
- Atemnot
- Zittern
- blasse, meist trockene Schleimhäute
- Taumeln bis zum epileptischen Anfall
- Schock
- zuletzt dann Koma und Herztod
Wenn es doch passiert – was ist zu tun ?
Als sofortige Maßnahme sollte das Tier in einer kühle Umgebung gebracht und mit nassen Tüchern oder kühlem (nicht eiskaltem!!) Wasser geduscht werden.
Sofern das Tier noch ansprechbar ist, Wasser anbieten. Die Körperinnentemperatur sollte gemessen und regelmäßig kontrolliert werden, beim Erreichen von ca. 39°C kann die Kühlung von außen gestoppt werden.
Ratsam ist es jedoch immer in einem solchen Fall einen Tierarzt zu konsultieren, ggf. ist je nach Schweregrad auch eine kalte Infusion nötig oder andere lebenserhaltende Maßnahmen.
Zu guter Letzt:
auch andere Tiere außer Hunde können natürlich einen Hitzschlag erleiden. Bei Katzen ist es jedoch äußerst selten, es sei denn, sie sind eingesperrt oder Ähnliches. Die Symptome sind vergleichbar.
Auch Kaninchen in warmen Wohnungen oder in Außengehegen ohne Schatten sind stark gefährdet für einen Hitzschlag – sie zeigen dann neben Atemnot, Fressunlust auch Hecheln und sind innerhalb kurzer Zeit stark apathisch.
Die Maßnahmen sind beim Kaninchen ähnlich – Temperatur kontrollieren, langsam herunter kühlen und ggf. Wasser eingeben. Wir raten auch hier dazu, das Tier durch einen Tierarzt kontrollieren zu lassen.
So, und nun wünschen wir Euch schöne Sommertage 🙂